Das eindrucksvolle Projekt Bridges setzt mit seinem stil- und länderübergreifenden Programm ein Zeichen für Toleranz und friedliche Zusammenarbeit. Neben internationaler Chormusik, etwa den Chichester Psalms von Leonard Bernstein, wird auf vielfachen Wunsch des Publikums auch die Orgel des Stefaniensaals wieder zu hören sein.

Bridges
7. Festkonzert des Musikverein Graz
Werke von Leonard Bernstein, John Rutter, Charles Villiers Stanford, Edward Elgar u.a.

Freitag, 22.3.2019, 19 Uhr 30, Stefaniensaal Graz

Franz M. Herzog Konzeption & Gesamtleitung, Boğaziçi Jazz Choir, chor pro musica graz, Chor, Solisten und Instrumnetalisten des Johann-Joseph-Fux Konservatoriums, Christiaan von de Woestijnem Orgel

Vielfältiger Brückenschlag
Sonderapplaus für ein Ensemble aus Istanbul.

Reich gesegnet an Höhepunkten, präsentierte sich ein "Bridges" titulierter Chorabend im Musikverein. Und das Wichtigste dabei: Die Mitwirkenden wie auch das den Stefaniensaal komplett fiillende Publikum gehörten einer "jung-ehrwürdigen" Generation von Musikenthusiasten an.
Die von Franz.M. Herzog auf Swing getrimmte Junggarde des Gospel & Jazz Choir des Fux-Konservatoriums legte sich gleich zu Beginn mächtig ins Zeug, gestützt vom holländischen Wahlsteirer Christiaan van de Woestijne an der Orgel.
Den zweiten (und eigentlichen) Höhepunkt bildete der unter der charismatischen Leitung von Masis Aram Gözbek stehende Boğaziçi Jazz Choir aus Istanbul. Auswendig singend, vermittelten die 16 in reizendem Rot gewandeten Damen mit 13 galanten Herren ein Feuerwerk an in allen Facetten schillernder Vokalkunst.
Hernach brachte Gerd Kenda mit seinem chor pro musica graz Ruhigeres, etwa ein Magnificat von Charles Villiers Stanford (1878).
In mächtiger Union sangen zuletzt alle Chöre mit Herzog am Pult Leonard Bernsteins "Chichester Psalms" aus dem Jahr 1965. Perfekt gestaltete der zehnjährige Marat Maksimov sein Knaben-Altsolo. (Walter Neumann, kleine zeitung, 24. März 2019)

Treffen der Chöre
Drei Chöre, 150 Beteiligte und Stücke aus dem gesamten Spektrum der Chormusik konnten die Hörer beim "Bridges"-Konzert des Grazer Musikvereins im Stefaniensaal erleben. Neben dem Jazz-Choir des Fux-Konservatoriums und dem chor pro musica graz begeisterte vor allem der türkische Boğaziçi Jazz Choir.

Dass Chormusik vom erdigen Gospel über die Klassik bis zu modernen Werken viele Wiesen bespielt, ist bekannt. An diesem Abenq aber, der sich dem "Brücken bauen" widmet, wird die Vielfalt besonders deutlich: Gleich zu Beginn beleuchtet der Gospel Jazz Choir des Fux -Konservatoriums unter Pranz Herzog die gesellschaftliche Komponente des Chorsingens: vom Anti-Sklaverei-Spiritual "Wade in the Water" bis zum Anti-Überwachungssong "Hymn of Acxiom" von Vienna Teng. Höhepunkt ist freilich der (etwas überlange) Auftritt des Jazz Choir von Masis Aram Gözbek mit seinem traditionell türkischen Repertoire. Verschlungene Orient-Melismen reihen sich an treibende Rhythmustänze, halsbrecherische Stimmmanöver an raumfüllende Lobgesänge, für die sich der Chor im Saalverteilt. Etwas gemächlicher geht es bei chor pro musica graz unter Gerd Kenda mit "Klassikern" von Gibbons und Stanford weiter, bis sich bei Leonard Bernsteins "Chichester Psalms" und John Rutters "Gloria" alle Chöre zur gewaltigen Klangkonferenz vereinen.
(Felix Jureček, Kronenzeitung, 24. März 2019)